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Deutsche Meisterschaft 2019![]() (PRR Lauterbach)
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Bad Wildungen. Zweimal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze: Für die bayerischen Teilnehmer an der Deutschen Billardmeisterschaft im nordhessischen Bad Wildungen hat sich die Anfahrt durch die halbe Republik gelohnt.
In dem von der Deutschen Billard-Union ausgerichteten Turnier vom 2. bis 10. November waren mehr als 500 Teilnehmer in 36 Disziplinen angetreten. Präsident Helmut Biermann dankte in seiner Ansprache den qualifizierten Sportlern, aber auch den rund 50 Schiedsrichtern, den ehrenamtlichen Co-Organisatoren und dem Wildunger Rathauschef Ralf Gutheil.
Am Montag, dem ersten Finaltag, durfte sich Karin Michl von Fortuna Straubing über den ersten Platz beim 9-Ball der Ladies freuen. Sie dominierte gegen Anja Hehre vom BFC Fortuna Berlin mit deutlichen 5:0. Susanne Wessel aus Herne und Manuela Barke aus Gelsenkirchen landeten punktgleich auf dem dritten Platz. Am gleichen Tag sicherte sich Sascha Zinowsky vom SC Dingolfing die Bronzene beim 9-Ball der Senioren.
Ein völlig unkonventionelles 14/1-Match bestritt zwei Tage später Tobias Hoiß vom BSV Pfaffenhofen: Nicht allein seine Nervenstärke im Viertelfinale gegen den Oberhausener Lars Kuckherm sorgte für unterschwelliges Raunen im Zuschauerraum, sondern vor allem seine drohende Disqualifikation in der Vorrunde. Immer wieder war sein Vereinsemblem vom synthetischen Trikot abgefallen, das sich jeder Fixierung durch Doppelklebeband widersetzte. Der bayerische Delegationsleiter Dierk Krüger hatte die rettende Idee: Er lieh sich bei BBV-Landessportwart Snooker Stefan Kraus einen Tacker und – zack – war das Problem beseitigt. Nervenstark brachte Hoiß im Halbfinale Nationalspieler Sebastian Ludwig vom PBC Joker Altstadt und im Finale Alexander Haass vom PBV Schwetzingen an deren Grenzen und durfte verdient ganz oben auf dem Treppchen stehen."
Wieder Michl: Sie bewies auch beim 8-Ball ihr Können und belegte den zweiten Rang hinter Susanne Wessel vom BV Pool 2000 Herne. Im Karambol Cadre 71/2 der Herren schaffte es Dieter Steinberger vom BC Kempten auf den dritten Rang.
Am letzten Spieltag zog Bernd Singer vom TSV Ingolstadt in der Meisterdisziplin Karambol Artistique seinen Kontrahenten davon – bis er auf Titelverteidiger Marvin Heinrich vom BSC Salzgitter stieß. Spanndend wie ein Krimi verlief die Finalpartie, in der sich beide nichts schenkten. Das im System "Best of Five" gespielte Match ging über die volle Distanz. Als nach der achten Figur Heinrich vorn lag, war alles entschieden und Singer musste sich geschlagen geben.
Im Gesamtranking schoss sich Bayern auf Platz 7 der insgesamt 15 Landesverbände. Unangefochten markierte der Billard-Verband Westfalen mit neun Goldmedaillen, fünf Silbernen und 10 Bonzenen ein sensationelles Ergebnis auf Bundesebene.
Text: Henning Lauterbach, Bayerischer Billardverband BBV Fotos: Billardmagazin Touch
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